Welpenkauf

Eine kleine Checkliste für künftige Hundehalter und Welpenkäufer

Malinois WelpenMit Hilfe dieses Artikels möchten wir vorallem den erstmaligen Welpenkäufern einen kleinen Ratgeber an die Hand geben wie sie einen guten und verantwortungsvollen Hundezüchter von einem der schwarzen Schafe unterscheiden können.

1. Der Züchter sollte Mitglied in einem anerkannten Zuchtverein oder Zuchtverband sein.

Nur Züchter eines anerkannten Zuchtvereines (zu erfahren über den VDH) unterwerfen sich einer Kör- und Zuchtordnung und sind bereit ihre Zuchtstätte von Zuchtwarten des Vereines überprüfen zu lassen.

Sie machen sich Gedanken über ihre Zucht und versuchen die Qualität ihrer Hunde ständig zu verbessern. Auftretende Krankheiten werden durch die entsprechenden Vereinsorgange bekanntgegeben und es wird versucht gegenzusteuern.

2. Welche Art von Hund möchte oder brauche ich?
Kann ich der angestrebten Rasse gerecht werden ?

Diese Frage sollte sich jeder angehende Hundehalter immer stellen.

Jeder Rassehund wurde für eine spezielle Aufgabe gezüchtet. Jack Russel Terrier für die Jagd in Fuchsbauten, Hovawarte als Wächter von Haus und Hof, Schäferhunde für die Arbeit an der Herde und deren Verteidigung gegen Feinde, französische Bulldoggen als Begleiter der feinen Damen in der französischen Gesellschaft usw…

Diese Aufgaben sind in den Genen der Hunde fest verankert und äußern sich durch sehr starke Triebe die sie nicht kontrollieren, sondern nur ausleben können. Warum einen Jagdhund anschaffen, wenn man nicht auf die Jagd geht ? Er wird Zeit seines Leben Probleme machen, da er seinen Jagdtrieb ausleben will. Warum beschweren sich viele Beagle Halter über den starken Jagdtrieb ihrer kleinen Familienbegleiter, wobei doch der Hund nur seine natürlichen Jagdtriebe als Meutejagdhund auslebt. Er wurde nicht als Sofa-Schmusser gezüchtet.

Auch auf diesen Aspekt sollte sie ein verantwortungsvoller Züchter aufmerksam machen und im extremsten Fall auch vom Kauf der einen oder anderen Hunderasse abraten.

3. Kontakt zum Züchter

Sagt mir der Züchter persönlich zu? Idealerweise vorher kennenlernen. Seien wir ehrlich, ein guter Draht zum Züchter ist idR einiges wert. Erfahrungsaustausch, Hilfestellungen bei Neulingen usw. Ebenfalls ideal, Besuch beim Züchter noch vor dem Wurf und damit gleich der erste Eindruck hinsichtlich der Gegebenheiten. Also gegenseitige Sympathie/Apathie, Besichtigung der Zuchtstätte, Kontakt herstellen, usw.

  • Habe ich Bekannte oder Kollegen die bei diesem Züchter schon einen Welpen gekauft haben?
  • Welche Erfahrungen haben sie gemacht?
  • Hält der Züchter immer noch Kontakt zu Ihnen und erkundigt sich nach seinen Nachkommen?

4. Verpaarung

  • Welche Elterntiere?

  • Entsprechen diese meinen Vorstellungen?

    Ok, das ist ein Punkt, den zumindest ein Neuling vielleicht nicht so beurteilen kann. Es sei denn, er hat Bekannte, die das entsprechende Wissen haben.

  • Sind die Elterntiere gesund?

  • Welche Checks mit welchem Ergebnis?
  • Bei Gebrauchshunderassen, welche Prüfungen liegen vor mit welchem Ergebnis?
    Eventuell im Hinblick auf die eigenen Interessen.
  • Und dann natürlich, wie sind die Elterntiere unabhängig von den prüfungsmässig erbrachten Leistungen so drauf? Charakter, Trieb, Sozialverhalten usw.
  • Und was sehr häufig übersehen wird:
    Nicht nur die Eltern, wie sieht es bei Grosseltern, Onkel, Tanten usw. aus
  • Gibt es bereits Nachkommen dieser Eltern, entweder mit anderen Zuchthunden oder aus einer vorhergehenden gleichen Verpaarung?
  • Wenn ja, wie sind diese Nachkommen?

5. Zuchtstätte

Die Zuchtstätte sollte auf jeden Fall in Einflussbereich des Züchters liegen. Keine abgeschlossene Gartenlaube oder weit entfernte Baracke oder Garage. Möglichst nah am Haus und vom Züchter ständig erreichbar. Der Hündin muß eine saubere Wurfkiste bereitstehen in der sie ihre Welpen zur Welt bringen kann. Sind die Welpen geboren und am heranwachsen, sollten sie möglichst vielen Umweltreizen ausgesetzt werden. Viele Züchter richten sogenannte "Welpenspielplätze" ein, um die Welpen hierdurch schon an allerlei Untergründe, Geräuche, Gegenstände usw.. zu gewöhnen.

6. Prägung auf den Mensch

Ziemen schreibt dazu:

Da der Hund erfahrungslos auf die Welt kommt und erst nach dem 18. Tag seine Artgenossen wahrnehmen kann, muß es einen Mechanismus geben, der das Bild vom Artgenossen unverrückbar für alle Zeiten festlegt. Tritt nun auch der Mensch in dieser Zeit in Erscheinung wird auch er als Artgenosse anerkannt, der Welpe wird auf ihn geprägt.

Versuche mit eingeschmuggelten Hundewelpen in Katzenwürfe zeigten, dass diese später mit normal aufgezogenen Hundewelpen nichts anfangen konnten. Solche "verkehrt" geprägten Hunde können jedoch durch ihren ausgeprägten Geruchssinn später wieder erkennen das andere Hunde Artgenossen sind.

Diese Prägephase liegt in der Regel in der 4. – 7. Lebenswoche. Gerade in dieser Zeit ist es äußerst wichtig, dass die jungen Hunde Kontakt zum Menschen erhalten. Idealerweise zu Männer, Frauen und speziell Kindern. Ein guter Züchter achtet darauf, dass sein Nachwuchs in dieser Zeit häufigen Kontakt zu Menschen hat. Dieser Besuch sollte jedoch nicht unbeaufsichtigt mit den Welpen zusammensein, denn auch negative Erlebnisse in dieser Zeit können prägend sein.

Bei einem guten Züchter hat der zukünftige Welpenkäufer auch mehrmals die Möglichkeit in dieser entscheidenden Phase den Wurf zu besuchen und Kontakt zum neuen Hund aufzunehmen.

7. Gesundheit

Entwurmung von WelpenVerantwortungsvolle Züchter lassen den Wurf durch einen Tierarzt kontrollieren und zum entsprechenden Zeitpunkt entwurmen und impfen.

Sie informieren den Käufer über das weitere Vorgehen und die wichtigsten kommenden Impfungen.

8. Wie sollten sich die Welpen verhalten wenn ich sie besuche?

WelpenIdealerweise sollte man den Wurf nicht nur einmal besuchen. Die Welpen sollten nicht übermäßig ängstlich, sondern frei und aufgeschlossen alles Neue erkunden. Gerade bei Malinois Welpen ist es fast normal, dass man ganz schnell den kompletten Wurf am Bein hängen hat. Aber….Welpen toben und spielen sehr intensiv und schlafen dann auch wieder sehr lange. Deshalb mehrmals besuchen, kann sein dass die Welpen kurz vor dem Besuch mächtig getobt haben und jetzt einfach müde sind. Nicht nur von dem ersten Eindruck leiten lassen.

9. Information und Hilfestellung durch den Züchter

Idealerweise versorgt der Züchter den angehenden Welpenkäufer mit allen notwendigen Informationen über seine Zucht, die Elterntiere usw.. Dies geschieht heutzutage sehr häufig und schnell durch das Medium internet. Auf einer entsprechenden Webseite kann der zukünfitge Hundebesitzer anhand von Bildern und Videos die tägliche Entwicklung seines Hundes mitverfolgen.

Wichtig ist auch der spätere Kontakt zum Züchter:

  • Hat er für meine Fragen immer ein offenes Ohr?
  • Und was passiert wenn doch ein mal nicht klappen sollte mit mir und dem Hund?
  • Nimmt er eventuell den Hund wieder zurück oder hilft zumindest bei der erneuten Vermittlung?
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Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von:

Vielen Dank auch an das Team der Seite www.malinois-hunde.de die uns diese Liste zur Verfügung gestellt hat![/note]